Quotidianità

Der Alltag mit Diabetes

Diabetes beeinflusst nicht nur den Körper des Betroffenen, sondern auch seinen Alltag – manchmal mehr, manchmal weniger. Hier findet ihr nützliche Tipps, um mit Diabetes umzugehen und ihn bestmöglich in euer tägliches Leben integrieren könnt. 

Beruf und Ausbildung

Wenn man von Diabetes betroffen seid, wirkt sich das meist nicht negativ auf die Berufswahl aus. Es gibt nur wenige Berufe, die für Diabetiker ungeeignet sind. Dazu gehören jene Tätigkeiten, die aufgrund von Unterzuckerung oder Folgeerkrankungen, wie eingeschränkter Sehkraft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzrhythmusstörungen, eine Gefahr für den Betroffenen selbst und andere darstellen würden. Jede Situation sollte jedoch immer individuell betrachtet werden. Auch die Art der Arbeit kann für Schwierigkeiten sorgen. Wenn Arbeitstage immer unterschiedlich aussehen und es keinen geregelten Arbeitsalltag gibt, kann die richtige Blutzuckereinstellung eine Herausforderung darstellen. Mit der richtigen Medikation steht der gewünschten Berufswahl jedoch nichts im Wege.

Sport

Sport ist für viele Betroffene von Diabetes ein wichtiger Teil des Lebens, der zudem etliche Vorteile mit sich bringt. Regelmäßige Bewegung sorgt für einen niedrigeren Blutdruck und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Außerdem hilft er bei der Gewichtskontrolle und beim Abnehmen und auch der Insulinbedarf wird gesenkt.

Beim Sport ist dennoch Vorsicht geboten: Während und nach dem Sport kann es zu Unterzuckerung kommen. Vor allem für Diabetes-Typ-1-Betroffene ist es wichtig, vor dem Sport die Insulindosis und die Kohlenhydratzufuhr demensprechend zu planen. Ein Besuch bei eurem Diabetologen vor Beginn einer neuen Sportart ist empfehlenswert, um mögliche Risikofaktoren auszuschließen.

Reisen

Dem Alltag entfliehen, andere Länder und Kulturen kennenlernen und entspannen gehören zu den Hauptgründen, um in den Urlaub zu fahren. Diese Zeit muss genau geplant werden, vor allem von Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes. Ungewohnte Speisen, Zeitverschiebung, Klimaveränderung oder ein anderer Tagesrhythmus können zu Blutzuckerschwankungen führen. Mit der richtigen Vorbereitung muss jedoch niemand auf seine Reise verzichten!

Es wird empfohlen, eine passende Menge an Ausrüstung und Medikamenten mitzunehmen. Wichtig dabei ist die Lagerung der Medikamente: Für Insulin liegt die empfohlene Lagerungstemperatur zwischen +2 und +8 Grad Celsius. Außerdem sollte es vor Sonneinstrahlung geschützt werden. Dafür gibt es spezielle Kühltaschen. Diese sollten vor allem im Sommer nicht im Auto gelassen werden. Vorsicht ist auch im Winter geboten: Eingefrorenes und kristallisiertes Insulin ist unwirksam.

Ernährung

Die richtige Ernährung ist sowohl für Betroffene von Diabetes-Typ-1 als auch Diabetes-Typ-2 sehr wichtig. Für Diabetiker des Typ-2 steht eine Änderung des Lebensstils an vorderster Stelle. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung führt zum Abbau des Übergewichts und zur Verbesserung des Stoffwechsels.

Diabetiker des Typ-1 müssen ihr Essen und deren Zusammensetzung kennen, um die benötigte Menge an Insulin zu berechnen. Dabei geht es vor allem darum, die Kohlenhydrate in Lebensmitteln richtig zu berechnen.

Generell gelten folgende Ernährungsempfehlungen: viel frisches Obst und Gemüse essen, Zucker vermeiden, tierische Lebensmittel in Maßen, wenig Salz und wenn möglich bei Getreideprodukten die Vollkornvariante bevorzugen.

Diabetischer Fuß

Ein diabetischer Fuß kann eine Folgeerkrankung von Diabetes sein. Geschädigte Nerven und Blutgefäße an Füßen und Beinen sind die Folge von jahrelang überhöhtem Blutzucker. Das kann zu verschlechterter Wahrnehmung von Verletzungen, Druck, Temperaturunterschieden sowie Fehlstellungen von Zehen, trockener und rissiger Haut und zu einer verminderten Immunreaktion führen. Banale Verletzungen können dadurch schwerwiegende Folgen haben. Deshalb ist eine gute Vorsorge sehr wichtig: Diabetiker sollten ihre Füße regelmäßig kontrollieren und sie vom Diabetologen untersuchen lassen. Eine gut eingestellte Medikation, gutes Schuhwerk und die tägliche Pflege und Kontrolle der Füße auf Verletzungen oder Veränderungen der Haut erhöhen die Chance, einen diabetischen Fuß zu vermeiden.

Die Studie zer territorialen Zusammenarbeit zwischen Berufsgruppen und Menschen mit Diabetes

Im Rahmen der im Sommer 2019 von Claudiana Research und der UMIT Tirol durchgeführten Studie "Diabetes Typ 2_Zusammenarbeit im Territorium" wurden einige Daten zur Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen und Personen mit Typ-2-Diabetes erhoben. Das Forschungsprojekt ist von der Diabetes Union und vom Südtiroler Sanitätsbetrieb unterstützt worden. Die im folgenden dargestellten Daten basieren auf 100 Fragebögen, die von Mitgliedern der Diabetes-Union mit Diabetes Mellitus Typ 2 ausgefüllt wurden.

Ein Teil der Studie befasste sich damit inwieweit die Befragten bereit sind , ihre Ess- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern. Die Studie ergab, dass die Änderung der letzteren offenbar schwieriger ist, als die Änderung der Ernährungsgewohnheiten. Mehrere Studien zeigen, dass beides wichtig ist, um langfristige Komplikationen des Diabetes Mellitus Typ 2 zu vermeiden.

Im Rahmen der Studie wurde auch untersucht, mit welchen Berufsgruppen die Befragten im vergangenen Jahr am meisten Kontakt hatten. 61 % der Teilnehmer gab an, ein- oder zweimal einen Diabetologen aufgesucht zu haben (20 % waren drei Mal oder öfter und 16 % waren nie bei einem Diabetologen). Die anderen Fachleute, mit denen die Befragten Kontakt hatten, waren die Krankenpflegerin im Diabeteszentrum (59 % ein- oder zweimal, 16 % mehrmals, 23 % nie) und der Hausarzt (42 % ein- oder zweimal, 30 % mehrmals, 27 % nie). Drei Viertel der Befragten gaben außerdem an, nie bei einer Ernährungstherapeutin gewesen zu sein, und zwei Drittel waren nie bei einer Krankenpflegerin im Sprengel.

Alle Teilnehmer, die im letzten Jahr mindestens einmal Kontakt mit den erwähnten Berufsgruppen hatten, wurden gebeten, die Kommunikation und Interaktion mit denselben einzuschätzen. Dabei ging es um Fragen wie: Gibt es genug Zeit für jedes Treffen? Können Fragen gestellt werden? Wird gemeinsam entschieden, welche Veränderungen die Person in Angriff nehmen soll? Die Befragten wurden auch gebeten anzugeben, ob sie ihre Ess- oder Bewegungsgewohnheiten mit den verschiedenen Berufsgruppen besprechen. Leider war hierzu "selten oder manchmal" das häufigste Ergebnis.

Wir als Diabetes Union kennen die Bedürfnisse von Menschen mit Diabetes und die dafür erforderlichen Dienstleistungen. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Notwendigkeit, die Dienstleistungen auszuweiten und den Kontakt zwischen und mit den verschiedenen Berufsgruppen zu verstärken.

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